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Gryl, Inga: Kartenlesekompetenz. Ein Beitrag zum konstruktivistischen Geographie-unterricht. Wien 2009

Die Kartografie als Lehre von der Herstellung der Karten wird als Teilgebiet des Geografieunterrichts betrachtet. Dort sollte nach Meinung der Autorin auch die Verantwortung dafür liegen, dass sich Lernende einen aufgeklärten und kritischen Umgang mit Karten aneignen. Erfahrungen aus ihrer eigenen Schulzeit und aus Unterrichtshospitationen erbrachten für sie jedoch keinen Beleg dafür, dass dies in genügendem Maß geschieht. Eine Karte dient meist einem bestimmten Zweck. Zugleich verbirgt sie vieles, intentional und selektiv – ein Tatbestand, der fast nie reflektiert wird.

Karten sind Produkte einer Konstruktion; der Autor gibt in Karten seine subjektive Wahrnehmung von Realität wieder und konstruiert unbewusst und bewusst ein spezifisches Bild der Welt. Karten können ein mächtiges Mittel der Überzeugung oder auch der Manipulation sein. Lehrpersonen sollten sich nicht scheuen, Karten zu hinterfragen. Karten sind alltagsrelevant.

 

Brühne, Thomas: Erneuerbare Energien als Herausforderung für die Geographiedidaktik. Perspektiven der Integration in Theorie und Praxis. Wiesbaden 2009

Durch die Energiewirtschaft des Industriezeitalters sind Umweltschäden in unterschiedlichen Ausprägungen vorprogrammiert. Immer mehr Forschungsinstitute äußern ihre Warnungen. Der Klimawandel ist vermutlich die größte globale Herausforderung, vor die der Mensch gestellt wird. Energieverbrauch und -versorgung werden zu zentralen Fragen einer zukünftigen tragfähigen demokratischen Zivilgesellschaft. In der Wende zu erneuerbaren Energien liegt aller Voraussicht nach der Schlüssel für die Existenz nachkommender Generationen. Es gilt, jungen Menschen eine umweltverträgliche Verantwortung für ihr individuelles Tun und Handeln zu vermitteln. Im 21. Jahrhundert wird der Mensch darüber entscheiden müssen, welchen Weg in die Zukunft er beschreiten wird. Der Autor entwickelt ein theoretisches Modell für eine stärkere Einbindung des Themas „Erneuerbare Energien“ in die Geografie und formuliert Ansatzpunkte für die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung. Das Buch wendet sich an Dozenten und Studierende und bietet wertvolle Anregungen für die Praxis.

 

 

 

Rhode-Jüchtern, Tilman: Eckpunkte einer modernen Geographiedidaktik. Hintergrundbegriffe und Denkfiguren. Seelze-Velber 2009

Wer Geografie unterrichtet, ist konkurrierenden Ansprüchen ausgesetzt. Die einen wollen ein sicheres Orientierungswissen, andere wollen exemplarisches und problemorientiertes Arbeiten und urteilsfähige Bürger/innen. Die einen wollen „wissensbasiert“ arbeiten, andere „verständnisintensiv“. Nach außen wird das Fach als wichtig und unverzichtbar dargestellt, und dies wird oft mit bedeutsamen Thematiken belegt. Naturereignisse, Völkerwanderung, Klimawandel, demografischer Wandel, Energiepolitik, Verkehr, Stadtentwicklung… Im alltäglichen Unterricht stellt sich dann die Frage, ob ausgerechnet der Geografie-Unterricht dies alles optimal aufzuschließen vermag. In der Aus- und Fortbildung der Lehrer/innen stellt sich die Gebrauchswert-Frage: „Was bringt mir das im Unterricht?“ Das vorliegende Buch stellt die großen Hintergrundbegriffe wie „Natur“, „Kultur“, „Handeln“ und „System“ vor und greift Fragen nach einem zukunftsfähigen geografischen Konzept auf.

von Maria Vötter

 

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