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Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders. Wochenschau Verlag 2010

Eingangs verweist die Autorin auf drei Schlüsselkompetenzen für Bildung, welche von der OECD formuliert worden sind: a) das Interagieren in sozial heterogenen Gruppen, b) das selbstständige Handeln und c) die interaktive Nutzung von Instrumenten und Hilfsmitteln. Methoden versteht sie als Werkzeuge, um diese Schlüsselkompetenzen, das Lernen im Allgemeinen wie das historische Lernen im Besonderen, zu befördern. (S. 6) Auf die Einleitung folgt eine tabellarische Übersicht, die alle im Buch beschriebenen Methoden in alphabetischer Reihenfolge auflistet. Im Hauptteil wird jede Methode anhand der wichtig-sten Informationen (z. B. Ziel, Durchführung, Stärken, fachdidaktische Prinzipien und Kompetenzen, geeignete Themen) vorgestellt. Eine Anpassung der Methoden an das jeweilige Lernniveau muss durch die Lehrenden geleistet werden. Die innovativen, für das historische Lernen aufbereiteten Methoden ermöglichen es, einen kreativen Unterricht zu bewerkstelligen.

 

 

 

Heil, Werner: Kompetenzorientierter Geschichtsunterricht. Verlag Kohlhammer 2010

Der Autor sieht es als erwiesen an, dass sich der Geschichtsunterricht wandeln muss: Unterrichtsziel ist heute ein reflektierter Umgang mit Geschichte, der nachhaltiges Lernen und Verstehen ermöglicht. Eine Kernaussage im Schlusskapitel „Ausblick: Chancen und Risiken der Bildungsstandards und des kompetenzorientierten Unterrichts“ lautet: „Der Aufbau von Kompetenzen ist ein langfristiger Prozess, der nicht nur für eine Unterrichts-einheit, nicht nur für ein Lehrjahr, sondern für die gesamte Schulzeit geplant werden muss. Diese Langzeitplanung müssen die Lehrerinnen und Lehrer von Anfang an im Auge haben.“ (S. 124) Der vorliegende Band gibt einen grundlegenden Überblick über die bestehenden Kompetenzmodelle, untersucht ihre Stärken und Schwächen und entwirft vor diesem Hintergrund ein eigenes Kompetenzentwicklungsmodell, das mit zahlreichen praxisrelevanten Beispielen anschaulich erläutert wird.

 

 

 

 

Rohrbach, Rita: Kinder & Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Was Erwachsene wissen sollten. Kallmeyer/Klett 2009

Eine im Buch erzählte Episode ist besonders vielsagend in Bezug auf erste Vorstellungen und Bilder von Geschichte: Eine Studentin sagt zu ihren beiden Kindern: „Ich gehe jetzt in die Uni. Heute lerne ich was über Geschichte. Wisst ihr, was Geschichte ist?“ Maria, 7 Jahre, zum jüngeren Bruder hingewandt und stolz auf ihre Antwort: „Ja, Geschichte ist, als wir noch Affen waren…“ Tim, 4 Jahre alt, erschrocken: „Da kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern!“ Maria hat schon Schnipsel der Evolutionstheorie aufgeschnappt und verbindet diese mit einer Erklärung zum Begriff Geschichte. Tim kann sich die vergangene Zeit nur als selbst erlebte Zeit vorstellen.“ (S. 10) Nach ersten Vorstellungen und Geschichtsbildern bauen sich Kinder ein Orientierungssystem auf. Von älteren Kindern und Erwachsenen erwarten sie eine eindeutige Antwort auf ihre Fragen nach der Bewertung von historischen Personen und Handlungen. – Rita Rohrbach von der Justus-Liebig-Universität Gießen zeigt auf, dass Kinder im Alltag vielfältig mit Geschichte konfrontiert sind. Sie ist davon überzeugt, dass Kinder auch über „Stilles Wissen“ verfügen, über das sie nicht mit Erwachsenen sprechen, oft mit bedenklichen Folgen. Die Autorin regt dazu an, Kinder im Alter von 3-12 Jahren in Gespräche über Geschichte zu involvieren, und sie zeigt auf, wie Prozesse des Lernens sowohl in der Familie als auch in Kindergarten und Schule kundig unterstützt werden können. Spannende Beispiele belegen, wie Kinder die Erfahrungen ihrer Vorgänger in Familie und Geschichte nutzen können.

Maria Vötter

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