Aus Natur mach Natur!Viele Land-Art-Realisationen - eine Installation Land Art ist eine in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstandene Kunstrichtung, in der große Landschaften wie Wüsten, Felder oder Wasserflächen als Objektträger künstlerischer Gestaltung genutzt werden. Derzeit spielt Land Art eine bedeutende Rolle im Fach Kunsterziehung in Kindergärten und Schulen sowie an Universitäten und Akademien. von Wieslaw Karolak
Aus meiner Sicht handelt es sich bei der Bezeichnung „Land Art“ um einen Sammelbegriff für verschiedene künstlerische und ökologische Realisationen: Einerseits hat Land Art etwas mit Landschaft und Außenräumen zu tun. Andererseits sollte man wissen, dass Land Art aus dem urbanen Leben heraus zu begreifen ist; man suchte neue Inhalte. In 60er und 70er Jahren stellten sich viele Künstler gegen die kommerziellen Produkte im Kunsthandel und Flachware in den Galerien und auf Kunstauktionen. Land Art war eine Antwort auf diese Situation und sollte etwas Authentisches darstellen. Land-Art-Realisationen waren und sind bis jetzt sehr unterschiedlich. Einige haben wie das Projekt „7000 Eichen“ von Joseph Beuys starke ökologische Akzente. Andere gehen in Richtung Landschaftsarchitektur, z. B. bei Andy Goldsworthy. Bei ihm spielen eine verborgene Mystik des Ortes und seine spirituell beeinflusste Wahrnehmung eine große Rolle. Goldsworthy lässt sich von seiner Umgebung beeinflussen und will auch den Ort selbst als Kunstwerk erleben (lassen). Das künstlerische Werk des Briten Richard Long umfasst konzeptionelle Wanderungen in allen Teilen der Welt, die er fotografisch und textlich dokumentiert, z. B. Arbeiten in der Sahara. Michael Heizer aus Kalifornien arbeitet mit Bulldozern und Dynamit. Für „Double Negative“ (1969) mussten 240.000 Tonnen Gestein bewegt werden, um einen enormen Raum zu schaffen – eine erlebbare „negative“ Skulptur, die man nicht wie gewohnt nur von außen betrachten, sondern begehen und als meditativen Raum ohne vorher festgelegten Standort erfahren sollte. Obwohl Land Art so unterschiedlich ist, ist eine intensive Wahrnehmung mit allen Sinnen für viele Realisa-tionen charakteristisch. Solche Realisationen gehen weg vom fertigen Produkt, hin zum Prozess der Entste-hung. Viele Kunstwerke von Land Art haben in ihrer Intention keinen dauerhaften Charakter und unterliegen einer allmählichen Vernichtung im Erosionsprozess, beispielsweise der berühmte „Spiral Jetty“ von Robert Smithson (1970). Wegen der großen Ausdehnung der Kunstwerke und der angestrebten Wirkung erfolgte die Dokumentation meist durch Luftaufnahmen. Ich beschreibe hier in Kurzform die einzelnen Arbeitsschritte einer Land-Art-Werkstatt, die an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen im Mai 2011 realisiert wurde:
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PRAXIS
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