Bücher zum Thema

 

Michalek, Ruth:

„Also, wir Jungs sind…“ Geschlechtervorstellungen von Grundschülern Münster: Waxmann Verlag 2006

Im Grundschulalter werden Geschlechtervorstellungen differenziert und erprobt. Kinder lernen u. a. voneinander, was es heißt, Junge oder Mädchen zu sein. Heute geht man davon aus, dass sie auch jeweils spezifische Bedürfnisse haben, die einen besonderen Umgang erfordern. Die vorliegende Publikation gilt als erste grundlegende empirische Studie darüber, welche Geschlechtervorstellungen Jungen im Grundschulalter selbst haben. Die Autorin, die Erziehungswissenschaft studiert hat und sich mit Kindheits- und Geschlechterforschung befasst, analysiert mit Hilfe von Gruppendiskussionen mit Drittklässlern die Interaktionen in der Gruppe und rekonstruiert die Geschlechtervorstellungen. Im Mittelpunkt stehen die Vorstellungen der Jungen über Junge- bzw. Mann-Sein, Mädchen und Sport. Abschließend werden Konsequenzen aus den Untersuchungsergebnissen für professionelles pädagogisches Handeln diskutiert.

     
 

Sax, Leonhard:

Jungs im Abseits 5 Gründe, warum unsere Söhne immer antriebsloser werden München: Kösel 2009

Der erfahrene Entwicklungspsychologe und Kinderarzt schlägt Alarm und nennt fünf Ursachen, warum Jungen heute weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, oft kaum Ehrgeiz zeigen, am liebsten in Ruhe Computer spielen und häufiger als Mädchen eine Klasse wiederholen müssen. Unterrichtsformen, die nicht auf die Entwicklungsprozesse von Jungen abgestimmt sind, Video- und Computerspiele, Veränderungen im Hormonsystem durch Giftstoffe in Plastikflaschen und Lebens-mitteln, verstärkte Medikation bei der Behandlung von ADHS und das Fehlen männlicher Vorbilder werden als wesentliche Faktoren beleuchtet. Der Autor zeigt auch auf, wie dem Besorgnis erregenden Trend entgegengewirkt werden kann. An die Eltern und die Gesellschaft ergeht der Aufruf, umgehend zu handeln, um den Jungen angemessene Erfahrungswelten und einen weiteren Horizont zu eröffnen und eine positive Identitätssuche zu ermöglichen.  

     
 

Gewalt Akademie Villigst (Hg.):

Kampfesspiele® machen Spaß und unterstützen Jungen in ihrer persönlichen Entwicklung Schwerte: Edition Zebra 2010  

Gewaltakademie Villigst (Hg.):

Kampfesspiele® Bd. 2unterstützen Jungen in ihrer persönlichen Entwicklung und machen Spaß Schwerte: Edition Zebra 2011 

Die beiden Bücher von Josef Riederle enthalten Methodensammlungen, kurze und präzise Infos über männliche Sozialisation und nützliche Tipps zur Haltung Jungen gegenüber. Ersteres umfasst 120 Seiten und erschien 2010 als überarbeitete Neuauflage. Die Einführung geht auf männliche Identitätsaneignung und die konzeptionelle Begründung des Ansatzes der Kampfesspiele für die Arbeit mit Jungen ein. 84 Spiele werden vorgestellt, und vier Männer, die danach arbeiten, schildern ihre Erfahrungen. Der Autor macht deutlich, dass die Methode selbst für ihn ohne Wert ist; entscheidend ist die Art und Weise, wie die Methode zum Einsatz kommt. Er plädiert für eine genaue Reflexion der Zielgruppe und wirbt dafür, die Kampfesspiele und deren Abfolge danach auszuwählen. Das zweite wesentliche Kriterium für die Qualität des Angebotes sieht er in der Art der Anleitung. Daher gibt es im Buch auch Anregungen zur Verbesserung der Anleitungskompetenz. Auch die Bedeutung von Ritualen wird dargestellt. Eine Literaturliste gibt Anregungen zum Weiterlesen.

In Kampfesspiele® Bd. 2 mit 144 Seiten erläutert der Autor zunächst den Begriff Kampfesspiele und zeigt auf, mit welcher Haltung der Kontakt zu den Jungen erfolgreich gestaltet werden kann. Es folgen Anregungen zur Förderung des „inneren Schiedsrichters“, zum Umgang mit Störungen, zur Handhabung möglicher Konsequenzen, die Beschreibung von 69 neuen Spielen und Übungen sowie vier Praxisberichte.  

Die Publikationen sind nicht im Buchhandel erhältlich, sondern können zum Preis von jeweils 6 Euro plus Porto beim Autor über die Website www.kraftprotz.net oder über die Bestelladresse Gewalt Akademie Villigst, Haus Villigst, 58239 Schwerte, E-Mail: g.kirchhoff@aej-haus-villigst.de bezogen werden.

 

 

Maria Vötter

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