V.A.S.

Gehen Sie an Bord, verdammt noch mal!

 

Schule ohne Männer! Na und? Diese Alarmwarnung kann mich nicht hinter dem Ofen hervorholen. Das weiß ich schon lange, schließlich gibt es heutzutage gar keine richtigen Männer mehr! Umso weniger in der Schule! Schauen Sie sich doch diese armseligen Vertreter des Führungsgeschlechtes an! Sie versuchen (erfolglos) im Schuldienst zu kaschieren, dass sie im richtigen Leben gescheitert sind! Die paar pädagogischen Männer, die noch etwas auf sich halten, werden Direktoren, Schulstellenleiter oder wenigstens Vorsitzende der Fachgruppe. Den Rest können Sie getrost vergessen.

Mehr Sorge bereitet mir eine andere Entwicklung: Früher waren die einäugigen Lehrer wenigstens Könige unter den Blinden. Ihre Stärke war begründet in der Schwäche der Lehrerinnen. An die paar elenden Pöstchen, die die Schulwelt anzubieten hatte, trauten diese sich nicht heran und waren froh, wenn ein Mann die Ehre der Institution in der Öffentlichkeit herzustellen wusste. In unseren gleichberechtigten Zeiten aber weichen meine Geschlechtsgenossen vor den Frauen zurück – und verlassen konsequenterweise gleich ganz das sinkende Schiff. Und so werden die armen Knaben einem Heer von streitsüchtigen Amazonen überlassen, die drei Stunden für die Entscheidung brauchen, ob sich das nächste Projekt um Singspiele mit Orff-Instrumenten oder Mandalas drehen soll.

Ist Ihnen aufgefallen, dass schön langsam sogar die letzte Hochburg der Lehrer, die Oberschule, von Lehrerinnen gestürmt wird? Sogar Direktorinnen gibt es da schon! Stellen Sie sich das vor!

Ich habe aber einen subversiven Vorschlag: Wir können das System mit seinen eigenen Waffen schlagen und die Buben befreien. Und wir  Männer fangen mit unserer Rettungsaktion ganz unten an, dort, wo es niemand von uns erwartet. Um unsere Stammhalter nicht dem Untergang preiszugeben, werden wir:

  1.  unsere Domäne im Kindergarten erschleichen,  
  2. die Grundschule auf Vordermann bringen.

 

Ich rufe allen Männer hiermit zu:  Vada a bordo, c…o!

 

Ahoi!
Ihr Ehrenfried Schullerer

satire