Peer-Mediation in der Schule
Mit Unterstützung der Alexander Langer Stiftung entstand im Jahre 2010 die „conflict boutique“, eine interdisziplinäre und mehrsprachige Werkstatt für Konflikttransformation. Sie vereint eine Gruppe von Fachkräften, die – ausgestattet mit verschiedenen Ansätzen und Ausbildungen – in den Bereichen Friedensarbeit und Konfliktmediation arbeiten. von Monica Castoldi und Katharina Erlacher Wolf
Die Fachkräfte von „conflict boutique“ bieten auch in Schulen und Jugendzentren kreative Konfliktbearbeitung und Mediation an, um eine friedliche und gewaltfreie Kultur des Miteinanders zu vermitteln. Sensibilisieren, bewegen und Möglichkeiten eines friedlichen und gewaltfreien Umgangs mit Konflikten aufzeigen und erlebbar machen – das sind die Anliegen der Gruppe. Wie der Friedensbewegung geht es uns darum, den Krieg als extremste Gewaltform abzuschaffen und die Reduktion von direkter, struktureller und kultureller Gewalt auf allen Ebenen, d. h. auf der persönlichen, sozialen, politischen und internatio-nalen Ebene voranzutreiben. Unser Leitgedanke ist „Friede mit sich selbst, Friede mit der Umgebung, Friede mit der Welt und Friede mit der Natur.“ Dieses ganzheitliche Verständnis zeigt die Verbundenheit mit dem System Leben klar auf. Wir sind überzeugt, dass Frieden möglich und nur gemeinsam erreichbar ist. Es geht uns nicht darum, die bestehende Erziehung und die Kultur der Gemeinschaft zu ersetzen, sondern mit friedenserzieherischen Komponenten zu bereichern. Ein wirklicher Durchbruch kann nur durch die Kooperation von Eltern, pädagogischen Fachkräften, Lehrpersonen und Fachkräften für die Friedensarbeit erreicht werden. Dieses Zusammenspiel hat bisher nur unzureichend funktioniert, was u. a. als Grund dafür gilt, dass Friedensarbeit noch wenig anerkannt ist. Frieden kann nur mit friedlichen Mitteln entstehen. Die Gruppe versucht, folgende Richtlinien umzusetzen:
MEDIATION UNTER GLEICHALTRIGEN „Mediation“ oder „Streitschlichtung“ bedeutet Vermittlung zwischen den Konfliktparteien durch eine oder mehrere Personen. Sie helfen den Konfliktparteien, eine Lösung für ihr Problem zu entwickeln. Von Peer-Mediation spricht man, wenn Kinder oder Jugendliche Mitschüler/innen bei der Konfliktlösung unterstützen. Mitte der 60er-Jahre wurden, zunächst in den USA, Programme entwickelt, um Schüler/innen zu Mediator/inn/en auszubilden, um gewalttätigen Auseinandersetzungen an Schulen entgegenzuwirken. In den 90er Jahren haben auch Schulen in Deutsch-land begonnen, Ausbildungen anzubieten. In Südtirol hat die Dienststelle für Unterstützung und Beratung in den vergangenen Jahren Schulmediator/inn/en ausgebildet. Mitglieder von „conflict boutique“ waren in den Jahren 2007-09 mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) bei der Ausbildung von „mediatori tra pari“, einem Projekt der italienischen Berufsbildung, tätig und haben verschiedene Streitschlichterprogramme umgesetzt. Grundsätzlich kann man sagen, dass diese Programme dazu dienen:
ERFAHRUNGSBERICHTE Lesen Sie weiter in unserem Heft! Information erhalten Sie unter der Kontaktadresse: conflict.boutique@gmail.com |
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