Den Frieden lernen

Friedenskompetenz umfasst das Wissen über die Ursachen von Krieg und Gewalt ebenso wie die Einsicht in eigene Fähigkeiten und die Entwicklung von Ich-Stärke. Empathie und Impulskontrolle ermöglichen einen konstruktiven Umgang mit Konflikten.

von Ledi Turra Rebuzzi

 

Auf http://www.agfp.de/themen/friedenspaedagogik.html fragt sich die Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik: Kann man Frieden lernen? Was ist Friedenspädagogik? Welche Ziele verfolgt Friedenserziehung? Frieden wird als „ein gesellschaftlicher und politischer Prozess verstanden, der von dem Bemühen um Interessensausgleich, um Gerechtigkeit, um Teilhabe aller an den Entscheidungen, die sie betreffen, und um die Anerkennung des Rechts aller Menschen auf Leben und auf Identität gekennzeichnet ist.“ In dieser Optik spielt u. a. konstruktive Konfliktbearbeitung eine Rolle, und Friedenserziehung wird als unverzichtbarer Bestandteil im weltweiten Bemühen um eine Friedenskultur gesehen. Dazu gehört das Lernen über den Frieden, das Lernen für den Frieden und das Lernen „mit friedlichen Mitteln“.

„Frieden ist lehr- und lernbar“ wird auch auf der Seite des Internationalen UNESCO Bildungsservers für Demokratie-, Friedens- und Menschenrechtserziehung http://www.dadalos-d.org/frieden/ betont. Der angebotene Themenkomplex auf D@dalos beschäftigt sich mit dem theoretischen Fundament der Friedenspädagogik, bietet aber auch mit umfangreichen Unterrichtsmaterialien zu Menschen-, Kinder- und Frauenrechten praktische Ansätze der Friedenserziehung. Der Online-Kurs zum Thema Friedenspädagogik gliedert sich in fünf Grundkurssequenzen: Was ist Friedenspädagogik? Was bedeutet Frieden? Wozu braucht man Friedenspädagogik? Was machen Friedenspädagogen? Friedenspädagogik und Fair Play.

Auf http://www.frieden-und-sicherheit.de/webcom/show_article.php/_c-45/i.html hat die Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium der Verteidigung eine Internetplattform für Schüler zum Bereich „Frieden und Sicherheit“ gestaltet. Materialien zur Unterrichtsvorbereitung mit Hintergrundinformationen und Arbeitsaufträgen, Linktipps, kostenlose Download- und Bestellmöglichkeiten von Schüler- und Lehrerheften ergänzen das Angebot.

Im Online Handbuch http://www.kindergartenpaedagogik.de/1137.html beschreibt A. Schick zum Thema „Faustlos durch den Kindergarten“ je ein Curriculum für den Kindergarten und eines für die Grundschule. Da aggressiven Kindern Kompetenzen in den Bereichen Empathiefähigkeit, Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut fehlen, greift das Handbuch alters- und entwicklungsadäquate prosoziale Kenntnisse und Fähigkeiten in eben diesen Bereichen auf. Im Grundschul-Curriculum http://www.h-p-z.de/faustlos/grundschule.asp sind die drei Bereiche in 51 Lektionen unterteilt, die aufeinander aufbauend vermittelt werden. Das Kindergarten-Curriculum besteht aus 28 Lektionen.

Was Kinder über Streit und Konfliktlösungen denken, beschreibt R. Valtin in http://www.familienhandbuch.de/cms/Haeufige_Probleme-Streit.pdf. „Dann sage ich Entschuldigung, und dann ist der Streit weg“ liefert Hinweise darauf, welche Auffassungen jüngere (5-8jährige) und ältere Kinder (10-12jährige) von Streit haben und was für sie ideale Möglichkeiten der Konfliktlösung und der Streitbeilegung sind.

Im Beitrag „Friedenserziehung als Lernprinzip“ untersuchen G. Gugel und U. Jäger auf http://www.friedenspaedagogik.de/themen/friedenserziehung/schule/schule_friedenserziehung_als_lernprinzip zunächst die Fragen, ob, wie viel und welche Gewalt sich an Schulen zeigt, welche Ursachen in und außerhalb der Schulen für direkte Gewaltanwendung wirksam werden, welche Umgangsmöglichkeiten mit direkter Gewalt es an Schulen gibt und welche pädagogischen Freiräume in der Schule für Friedenserziehung genutzt werden können. Da Erziehung zur Friedensfähigkeit als „soziales Lernen“ in den verschiedenen Fächern als allgemeinbildendes Prinzip des Lehrens und Lernens verstanden wird, soll die Erziehung zur Friedensfähigkeit als Unterrichtsprinzip für alle Schulfächer und damit auch als handlungsleitendes Prinzip für Lehrer/innen und Schulleitung gelten. Eine Reihe konkreter Fragen hilft dabei, herauszufinden, welche Lernprozesse tatsächlich in der Schule ablaufen, was Schüler/innen in der Schule erleben, und welches Verhalten dort belohnt wird. Schulorganisation, Erziehungs- und Bildungsziele und die gesamte Schulpolitik sollen auf ihre Friedenstauglichkeit hin untersucht werden.

 

tipps

&

links