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Leo Kaniok/Nel de Theije-Avontuur

55 philosophische Geschichten für Kinder

Mülheim: Verlag an der Ruhr 2012 

Am Strand liegen Tausende von Seesternen. Ein Junge wirft einen davon ins Meer zurück, wohl wissend, dass er nicht alle Seesterne retten kann, dass aber auch das Wenige, das er tun kann, wertvoll ist. 

55 Fabeln und Sagen aus aller Welt bieten viel Stoff zum Nachdenken und inspirieren Kinder zum Philosophieren. Die Einleitung richtet sich an Unterrichtende: „Wenn der Gesprächsleiter in seiner gesamten Haltung neutral und einladend ist, ist er ein Philosoph in der buchstäblichen Bedeutung des Wortes: ein Freund der Weisheit. Die Kinder erfahren auf diese Weise, dass es einen Raum gibt, in dem sie ihr Denken frei entfalten können. Die Atmosphäre gibt ihnen Sicherheit und hat einen hohen positiven Aufforderungscharakter, um Gedanken und Gefühle miteinander zu teilen.“ (5)  

Die Geschichten mit Frageimpulsen für Kinder von 6 bis 12 Jahren in jeweils drei Schwierigkeits-graden sind für den Philosophie-, Religions- und  Ethikunterricht sowie für außerschulische Bereiche geeignet.

Richard David Precht

Warum gibt es alles und nicht nichts?

München: Goldmann 2011

Die Titelfrage dürfte wohl zu den ältesten Fragen der Philosophie überhaupt zählen. Immer wieder und in allen Ländern haben Menschen versucht, Antworten darauf zu geben und meist haben sie dafür Geschichten erfunden.

Auch  der Philosoph, Publizist und Bestsellerautor Richard David Precht erzählt in diesem Buch Geschichten, mit denen er seinem Sohn Oskar die Welt erklärt. Einen Sommer lang unternehmen sie gemeinsam Spaziergänge durch Berlin, besuchen den Zoo und das Naturkundemuseum, erklimmen den Fernsehturm, treffen auf die Reste der Berliner Mauer. „Warum gibt es mich?“, „Bin ich wirklich ich?“, „Woher haben die Tiere ihre Namen?“, „Wie ist es, ein Flughund zu sein?“, „Darf man Tiere essen?“, „Warum haben Menschen Sorgen?“, „Was ist Schönheit?“, „Worauf kommt es im Leben an“, „Was ist Freiheit?“, „Was ist fair?“ und „Was ist gerecht?“ sind Fragen, die Oskar stellt und sein Vater zu beantworten versucht.   

Oliver Hidalgo/Christophe Rude/Roswitha Wiesheu (Hg.)

Gedanken teilen

Berlin: LIT Verlag 2011

Wenn Kinder philosophieren, stehen sie auf vielfältige Weise im Austausch. Sie finden einen Raum, um ihre Fragen und Gedanken anderen mitzuteilen, entwickeln, begründen und diskutieren gemeinsam ihre Argumente und partizipieren so auf ihre eigene Weise an den großen Fragen des Mensch-Seins: Wer bin ich? Welche Bedeutung hat der Andere für mich? Ist die Welt so, wie ich sie wahrnehme? Wie soll ich handeln? Oliver Hidalgo betont einleitend, dass Kinder philosophische Fragen haben, mit denen Erwachsene sie nicht alleine lassen wollen und sollten. Er nennt dies eine evidente Einsicht, die jeder teile, der selbst Kinder habe bzw. sich beruflich und privat intensiv mit ihnen auseinandersetze. Hidalgo stellt zudem fest, dass in den letzten Jahren eine Fülle von Literatur zum Thema „Philosophieren mit Kindern“ entstanden ist, die nur schwer überschaubar sei, und moniert einen adäquaten Umgang mit diesem Phänomen. Dazu soll das vorliegende Werk einen Beitrag leisten.   

Die Idee zu diesem Sammelband entstand anlässlich des Symposiums „Wer früher philosophiert, ist länger weise! Das Philosophieren als Bildungsprinzip und Kulturtechnik“ im Herbst 2008 in München. Er schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis, stellt interdisziplinäre Voraussetzungen des Philosophierens von Kindern vor, dokumentiert die Umsetzung und Implementierung in unterschiedlichen Kontexten und zeigt hieraus resultierende Effekte auf.

Maria Vötter  

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