"Worauf ist man im Leben schon vorbereitet? Ich pack es an!"Seit September ist Petra Nock, 40, die neue Landesvorsitzende der Südtiroler Schulgewerkschaft (SSG) im ASGB. Ein Gespräch mit der neuen Frontfrau über unruhige Zeiten, ihren neuen Job und den Stellenwert der Schulautonomie.
f Frau Nock, Gratulation zum Sprung in die Chefetage! Petra Nock: Danke schön!
Sind Sie zufrieden? Nock: Es kam für mich einigermaßen überraschend.
Sie haben mit diesem Karrieresprung nicht gerechnet? Nock: Ich war praktisch im letzten Jahr für die SSG freigestellt (Anm. d. Red.: Petra Nock war zuletzt Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache an einer italienischen Oberschule). Ich hätte mich noch gerne zwei, drei weitere Jahre eingearbeitet, um langsam hineinzuwachsen. Aber in meinem Leben kommt immer alles anders als erwartet. Und so bin ich jetzt da!
Der Vorstand hat die Arbeitsweise innerhalb der SSG im ASGB neu organisiert. Dies ist de facto ein bewusster Bruch mit der Vergangenheit. Nock: Ja. Die Umstände haben einen Wechsel notwendig gemacht.
Warum kam es zu diesem Bruch? Brauchte die SSG ein neues Gesicht? Nock: Nein, nicht ein neues Gesicht. Alt eingeprägte Verhaltensmuster sind nicht mehr zeitgemäß. Durch die jahrelange gleiche Führung und den gleichen Führungsstil ist das Ganze ein bisschen ins Stocken geraten. Es ist zu einem Stillstand gekommen, den der Vorstand einfach nicht mehr mittragen hat können.
Was werden Sie anders machen, um sich vom Alten loszusagen? Nock: Für mich ist es ganz wichtig, das Sprachrohr der Basis zu sein. Ich will den Mitgliedern nahe sein.
Wie wird man mitgliedernah? Nock: Indem man versucht, jedes Mitglied ernst zu nehmen.
Wie viele Mitglieder hat die SSG im ASGB derzeit? Nock: An die 1.100. Wir sind zurzeit die zweitstärkste Schulgewerkschaft.
Das Wichtigste für Gewerkschaften sind Mitglieder. Kämpfen Sie gegen Mitgliederschwund? Nock: Wir sind jetzt am Aufholen, weil der Stillstand da war.
Das heißt, die Entscheidung des Vorstandes, einen frischen Wind in die SSG bringen zu wollen, schlägt sich bereits in den Mitgliederzahlen nieder. Nock: Nein, das kann man so nicht sagen. Die Mitgliederzahlen sind in der Vergangenheit ins Stocken geraten, die ganze Arbeit ist ins Stocken geraten.
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