Nachwirkend & situiert

 

„Nachhaltigkeit“ droht heute ein Allerweltswort zu werden. Man spricht davon in der Politik und Wirtschaft, Technik und Forschung und natürlich auch im Zusammenhang mit dem Lernen in der Schule.

von Ledi Turra Rebuzzi

 

Auf der Seite http://www.die-bonn.de/portrait/aktuelles/DIE_Forum_2005_schuessler_NachhaltigesLernen.pdf  untersucht I. Schüßler die Mehrdeutigkeit des Begriffs „nachhaltiges Lernen“ und verweist auf zwei Bedeutungszusammenhänge, in denen der Begriff verwendet wird: Gehe es im bildungstheoretischen Kontext mehr um nachhaltige Nutzung (Menschen über Bildung zu befähigen, sich in ihrem Handeln so zu orientieren, damit eine nachhaltige Nutzung der Erde als Lebensraum gesichert bleibt), so meine die Lerntheorie vornehmlich nachhaltige Wirkung; hier beziehe sich der Begriff auf den dauerhaften Erwerb und die Festigung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Nachhaltiges Lernen beziehe sich sowohl auf das Lernverhalten selbst als auch auf die Lernergebnisse, und es wird danach gefragt, unter welchen Umständen Lerntransfer zustande kommt und wie er gesichert werden kann. Schüßler plädiert für eine Differenzierung und fragt nach Konsequenzen für die pädagogische Praxis. Dazu wird eine Reihe didaktischer Prinzipien angeführt, die nachhaltiges Lernen kennzeichnen.

Auch der Südtiroler Bildungsserver http://www.blikk.it/angebote/primarmathe/ma9026.htm befasst sich mit der Nachhaltigkeit von Lernen, mit der Konstruktion von intelligentem Wissen und von Orientierungswissen. Dabei handelt es sich um „gut organisierte, flexibel nutzbare und reflexiv zugängliche Kenntnisse der Sachverhalte, Begriffe, Regeln und Prinzipien eines Gegenstand-bereiches“. Nachhaltiges Lernen konstruiere individuelle, übertragbare Wissensbasen, die „selbstreguliert (selbstorganisiert und selbstverantwortet) durch Interpretieren und Bewerten der im Gehirn eingehenden Signale auf der Basis des bereits vorher Gelernten“.  Und: „Nachhaltiges Lernen konstruiert gemeinsames, soziales Wissen.“

Um die Gegenüberstellung zu trägem Wissen geht es auf http://alt.rpi-virtuell.net/index.php?p=home_cms4&id=1496: „Um Kompetenzen – also abrufbares und anwendbares Wissen – zu erwerben, ist nachhaltiges Lernen notwendig.“ Dabei wird der Fokus auf den Religionsunterricht gelegt, in dem die Lernenden „religiöse Kompetenz“ entwickeln, also ihre Religion in Alltagssituationen anwenden können sollen. „Sie brauchen ein religiöses Weltbild, das ihre Handlungen orientiert und ihnen die notwendigen Elemente bereitstellt, mit denen sie Alltagsprobleme lösen und sich mit moralischen Dilemmata und ethischen Fragen auseinandersetzen können.“

Auf der Seite http://www.teachersnews.net/artikel/sek__ii/paedagogik/002346.php findet sich zunächst eine geschichtliche Übersicht zum Bedeutungswandel, den das Wort „Nachhaltigkeit“ vom ökologischen Begriff zum Modewort erfahren hat, bis er in die Schulpädagogik Eingang gefunden hat und zum Qualitätsmerkmal für Lehr-Lern-Prozesse wurde, die die Unterrichts-prinzipien Selbsttätigkeit, Differenzierung, Veranschaulichung und Ganzheitlichkeit betonen. Nachhaltiges Lernen wird als „situiertes Lernen“ verstanden, wobei Wissen stets an Handlungsregeln und an den Sinn des Verwendungskontextes gebunden ist und der Lernende sein Wissen im sozialen Austausch mit anderen konstruiert. Im Anschluss daran werden Maßnahmen vorgestellt, womit sich situiertes Lernen im Unterricht umsetzen lässt. Und es wird aufgezeigt, welche Qualitätsmerkmale von Unterricht den systematischen Aufbau von Wissen und Können ermöglichen.

Auf http://www.mehr-wissen-mehr-tun.de/index.php?id=materialien  werden Themenblätter und Hintergrundmaterial zum Themenspektrum Nachhaltigkeit im Unterricht zur Verfügung gestellt, z. B. zu Fragen wie „Warum ist ein fleischfreier Tag in der Schulmensa sinnvoll? Wie viel Liter virtuelles Wasser steckt in einer Currywurst mit Pommes? Wie kann ich selbst über Nacht Energie sparen?“ Sowohl für die Grundschule als auch für die Sekundarschule stehen verschiedene Materialien bereit.

Auch http://nachhaltigkeit.lehrerwink.de/enthält ein breites Angebot an Unterrichtshilfen: Auf http://2.www.zeitbild.de/wp-content/uploads/2010/12/ZB_Wissen_Nachhaltigkeit_AB-1_Was-ist-nachhaltig.pdf findet sich ein ansprechendes Arbeitsblatt zur Frage „Was ist nachhaltig?“, das als Einstieg in das Thema „Nachhaltigkeit“ dienen kann und Denkanstöße bietet. Weiters werden die Themen Politik, Umwelt, Wirtschaft, Technik behandelt und Lehrmaterialien zu nachwachsenden Rohstoffen zur Generationengerechtigkeit oder zur Energieeffizienz im Haushalt zum Herunterladen angeboten. Selbst eine Ausschneide-Vorlage für einen CO2- Rechner aus der Zeitschrift Klima-Fit findet sich hier.

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