Heft 2/00: ProjekteProjekte - es bewegt sich was

von Maria Vötter

Inhaltsverzeichnis Heft 2-00

Projektarbeit, projektorientiertes Lernen, Projektunterricht, kurzum Projekte gibt es natürlich nicht erst seit gestern.

Die Projektberichte im Praxisteil dieses Heftes spiegeln einen großen Facettenreichtum wider und machen ein buntes Spektrum von Möglichkeiten deutlich, in denen sich Projektarbeit entfalten kann. In erster Linie aber gewähren die Beispiele Einblick in eine bestehende Unterrichtspraxis an Südtirols Grund-, Mittel- und Oberschulen. Sie sind nicht repräsentativ und zeichnen kein einseitig schönes Bild. Unterschiedliche Vorstellungen treten zu Tage, z. B. darüber, ob Projekte spontan aus der Betroffenheit von Schülerinnen und Schülern entstehen oder wie weit sie von Lehrenden geplant und organisiert sein sollen.

Komplexe und unkonventionelle Vorhaben stellen ein Wagnis und ein spannendes Abenteuer für Lehrer/innen und Schüler/innen dar. Sich darauf einzulassen macht sich am Ende belohnt. Es lässt sich aber oft kaum erahnen, wie hoch der Preis an Kraft und Zeit ist, den alle Beteiligten zahlen müssen.

Projektdokumentationen geben bisweilen den Blick frei für das, was dahinter liegt: methodisch-didaktisches und organisatorisches Know-how und das unerlässliche Bemühen um prozessorientierte Begleitung. Einen Griff in den Instrumentenkasten des Projektmanagements zu tun, lohnt sich für alle Lehrer/innen. Auch bei kleineren Vorhaben wird systematisches Projektmanagement mit großem Nutzen angewandt.

Neuerdings kreist die pädagogische Diskussion sehr stark um Schulentwicklungsprojekte, die z. B. die gemeinsame Veränderung der Schule und der Schulumwelt, die Optimierung und Evaluation des Unterrichts und die Erarbeitung von Leitideen anstreben. Projektmanagement kann eines der wichtigsten Mittel sein, um Wandel in Organisationen durchzusetzen, auch um Konkurrenzvorteile zu erreichen.

Kern der Schulentwicklung ist immer ein guter Unterricht. Projekte haben diesbezüglich einen hohen Stellenwert, und eines ist gewiss: Sie gelingen am besten in Kooperationszusammenhängen.

An Schulen, wo einzelne Projekte mittels Teamwork auch aufeinander bezogen werden können, entstehen Synergieeffekte, Kapazitäten für das gemeinsame Lösen von Problemen und neue Lernpotentiale.

Aber ist es möglich, dass mancherorts ein Bedürfnis nach Entschleunigung spürbar wird? Durch weniger Aktivitäten, um etwas Zeit zu gewinnen? Zeit, um das innere Verständnis zu entwickeln für all das Neue, mit dem die Schule letzthin konfrontiert wird.

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