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Internet und Bildung

Vom Standpunkt des Alten ist das Neue immer falsch

No pain, no change: die Schmerzgrenze ist noch nicht erreicht. Man kann auch noch ohne Internet unterrichten. Obwohl Eltern und Schüler/innen mit Recht darauf drängen, dass diese Medienkompetenz auch in der Schule geübt und erlernt wird, tut sich die Schule mit dem Internet schwer. Je traditioneller unser Unterricht abläuft, umso weniger Risiko und Kritik sind wir innerhalb der Schule ausgesetzt. Einerseits sollen wir innovativ unterwegs sein, aufwändige Prestige-Projekte planen und durchführen - andererseits ist das mit unnötiger Bürokratie verbunden und stößt auf Widerstände aller Art. Sollen wir neue Wege gehen? Dann müssen wir auch die alten links liegen lassen. Bei Ersterem sind wir uns alle einig, bei Letzterem treffen wir auf wenig Unterstützung:

  • der 50-Minuten-Takt ist nach wie vor die Regel, obwohl er neue Medien und neue Lernformen verhindert
  • schulinterne Machtstrukturen sind durch Schlüssel und Passwörter abgesichert
  • die Anzahl der Lehrerinnen und Schülerinnen, die über einen problemlos zugänglichen Internetzugang in der Schule verfügen, ist verschwindend klein
  • Computer sind vorhanden, aber technische Assistentinnen fehlen

Die Angst davor, sich in neue Unterrichtssituationen zu wagen, ist nicht unbegründet. Wenn Internet und E-mail zum Zuge kommen, wird es schwierig, den Unterricht zu kontrollieren, sich auszukennen oder einen Wissensvorsprung geltend zu machen. Wir haben wenig Einfluss darauf, was Schülerinnen im Internet finden, geschweige denn wie und worüber sie darin kommunizieren, und man kann technische Probleme selten allein lösen. Andererseits: Das Schiff der besserwissenden Lehrer/innen sinkt sowieso langsam, aber sicher. Es war nie so richtig hochseetauglich und geht jetzt in der Informationsflut unter.

Weitermachen wie bisher und unsichere Bereiche meiden ist ein anstrengendes und sinnloses Rückzugsgefecht.

Eine Vision: Die Informationen werden immer schneller fließen und unsere Arbeitswelt wird immer mehr einem Jazz-Ensemble gleichen; wir werden improvisieren, die Angst vor der Fantasie der Schüler/innen verlieren und zusammen mehr Selbstvertrauen entwickeln.

 

Uschi Pulyer und Thomas Spitaler

 

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  • Verändern die neuen Medien den Unterricht?
  • Ersetzen Computer die Lehrerinnen?
  • Soll auf Computer verzichtet werden?

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