König Laurin
 


Das Bergmassiv, das sich mächtig im Osten der Stadt Bozen erhebt, nennen die Tiroler den "Rosengarten". Die Laurin Sage, die sich um diesen Berg rankt, existiert in mehreren Versionen. Hier lesen Sie eine davon. Vor Hunderten von Jahren lebte im Rosengarten der schlaue und mächtige Zwergenkönig Laurin.Der Ruf seiner Schätze und seines herrlichen Rosengartens drang bis nach Bern (Verona) an den Hof des Gotenkönigs Dietrich. Dieser wollte sich mit Laurin in Zweitkampf messen. Deshalb zog er mit einigen Waffenmeistern (unter denen auch Hildebrand und Dietleib waren) gegen das Gebirge. Dietleibs Schwester, Simhilde, war vor einiger Zeit verschwunden, und er hoffte, sie auf König Laurins Hof zu finden. Sobald sie ankamen, erstaunten sie vor dem wunderbaren Rosengarten und, um den König zu erregen, zerstörten sie den Garten.
Dietrich und der Zwerg gerieten in Streit; plötzlich ließ sich Simhilde sehen und bat den Zwerg, die Helden zu schonen.
Daraufhin lud Laurin Dietrich und seine Begleiter zum Abendessen ein, er mischte ihnen jedoch heimlich einen Schlaftrunk in den Wein. Die Helden schliefen ein, Laurin ließ sie fesseln und in einen tiefen Kerker werfen. Da Simhilde die Schlüssel zu allen Türen besaß, versuchte sie, die Berner zu befreien und ihnen Waffen und Rüstungen zu bringen. Doch durch das Waffengeklirr gewarnt, eilten Laurin und seine Zwerge herbei. Erneut entbrannte ein Kampf, aus dem König Dietrich als Sieger hervorging. Simhild gelang es, Laurin und seine Zwerge vor Dietrich Zorn zu retten. Laurin fluchte, daß keiner weder bei Tag noch bei Nacht seinen Rosengarten sehen solle. Er hatte jedoch nicht an die Dämmerung gedacht.

 
 
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