Die Grödner Talstraße

Wie kam man auf die Idee, die Straße zu bauen?

Die steigende Entwicklung der Holzschnitzerei Mitte des 19.Jahrhunderts ließ den Ruf nach einer besseren und kürzeren Verbindung zur Außenwelt laut werden. Bis zu dem Zeitpunkt bildete nämlich der Weg, der von der Pontivesschlucht in Richtung St. Peter abbog und über Lajen Klausen erreichte, die wichtigste Verbindung ins Eisacktal. Auf diesen mühselig befahrbaren Wegen erfolgte der gesamte Transport an Lebensmitteln und Holzwaren, wobei ein Pferd nicht mehr als 100 Kilo pro Ladung befördern konnte.

Johann Baptist Purger


Die Realisierung


Nach langen und hartnäckigen Verhandlungen mit den Interessenten und der Regierung setzte Johann Baptist Purger endlich den Neubau einer Straße entlang des Grödnertales nach Waidbruck durch. In einem einzigen Jahr wurde das für die Industrie bedeutungsvolle Werk vollendet und die Straße am 26. Oktober 1856 unter dem Jubel der Bevölkerung feierlich eröffnet.

Eine der ersten Straßen Deutsch-Südtirols


Die Grödner Straße war eine der ersten Talstraßen, die in Deutsch-Südtirol erbaut wurden. Diese Straße wurde gebaut, um eine bessere Verkehrsverbindungen zur Brenner-straße herzustellen.

Nach dem Bau der Grödner Straße bemerkten die Einwohner des Tales, dass viel mehr Menschen nach Gröden kamen. Auch der Transport des Holzes wurde erleichtert. Vor dem Bau der Straße transportierte ein Pferd 100 kg und nach dem Bau 500 kg. Sie war auch die einzige richtige Fahrstraße und die einzige, die für die Kutschen und andere Fahrzeuge breit genug war.

Die Grödner Talstraße ist entlang des Dirsching Baches (Derjon) angelegt worden. In der Druckschrift zur Marktgemeinde St. Ulrich aus dem Jahr 1907 wird die alte Grödner Straße einfach nur „Talstraße“ genannt.