DIE VILLA RUDOLFINE

Franz Moroder-Lenert war 1907 der erste Bürgermeister der neuen Marktgemeinde St.Ulrich. Er reiste nach Offenburg, heiratete dort und bekam Kinder. Er hatte fünf Söhne, einer davon war Rudolf.

Der Gemeindeausschuss von St. Ulrich mit Franz Moroder-Lenert
als erstem Bürgermeister der Marktgemeinde 1907

 

Rudolf war ein Bildhauer. Dieser hatte die heilige Elisabeth geschnitzt, die auch einen Preis gewonnen hat und noch heute in der Pfarrkirche in St. Ulrich zu bewundern ist.

Rudolf hat ein Grundstück hier in St. Ulrich gekauft. Auf dem Grundstück steht heute das Haus Villa Rudolfine. Das Haus wurde wie damals üblich mit Steinen erbaut. Die Steine holten sie im Steinbruch bei Gardis. Mit Kühen wurden die Steinblöcke dann zur Baustelle transportiert, denn Pferde waren damals viel zu teuer.

   

Die Villa Rudolfine wurde im Jahre 1910 fertig gebaut. Der Besitzer dieses Hause war Rudolf Moroder, der in Offenburg in Deutschland lebte. Er ließ dieses Haus als Ferienhaus bauen, damit er hier in Gröden schöne Ferien verbringen konnte. Am Anfang hieß dieses Haus “cësa Pitl Paul“.
Die Villa Rudolfine war eines der schönsten Häuser in St.Ulrich, denn sie hatte eine eigene Wasserleitung, Heizung und als eines der wenigen Häuser ein Bad. Jeden Samstag kamen einige Leute aus dem Dorf um zu baden, aber dafür mussten sie etwas bezahlen. Rudolf heiratete eine deutsche Frau, die nicht die ladinische Sprache reden wollte.

Aber im Jahre 1914 musste Rudolf in den Krieg ziehen. Er war einer der ersten Grödner, der im 1. Weltkrieg starb. Im Krieg starben auch Karl und Johann, Brüder von Rudolf.