Die Grödner Bahn (von 1915 - 1960)

Während des 1. Weltkriegs bemühte sich ein rühriges Bahnkomitee um eine Bahnverbindung zur Brennerlinie. Der Obmann des Komitees, Josef Rifesser da Stufan, hat im Jahre 1906 ein Buch mit 68 Seiten über den Fremdenverkehrs-verein geschrieben. Er wollte damit die Bürger auffordern, die Grödner Bahn zu bauen. Nun wissen wir, dass die Grödner Bahn erst 1915/1916 in einer Bauzeit von nur wenigen Monaten von 3500 Soldaten, 6000 russischen Kriegsgefangenen und 500 Zivilarbeitern aus militärischen Gründen geschaffen wurde. Es tobte der erste Weltkrieg, es herrschte allseits Mangel und Not, die meisten Männer waren zum Kriegsdienst eingezogen, der vor kurzem blühende Fremdenverkehr war vollkommen lahmgelegt.

Nur die Grödner Bahn versah treu ihren Dienst, in den ersten Jahren allerdings hauptsächlich zur Lieferung von Kriegsnachschub. Nach Kriegsende spielte die Bahn eine sehr wichtige Rolle für den Güter- und Personentransport, sowie den langsam wieder aufkommenden Touristenverkehr. Zwischen den beiden Weltkriegen war die Grödner Bahn eine wichtige Touristenattraktion des Grödner Tales. Im Jahre 1960 wurde das Bähnlein abgestellt. Die letzte Dampflok steht heute als Denkmal am ,,Col da Brida“, an der Bahnpromenade in St. Ulrich.