Die Bauliche Verwirklichung der Villa Venezia

Als Batista damit begann, seine mit viel Einsatz geplante venezianische Villa zu bauen, gehört das Grundstück zum Oberschmied-Haus. Er vergrößert das alte Schmiedhaus gegen Osten hin bis zum einstigen Künstleratelier, dem heutigen Cafe Domino.

Batista hatte, als er mit seinem Bau begann, sicher nicht viel Geld. Dafür besaß er viel Mut, einen eisernen Willen, Arbeitslust sowie fleißige, geschickte und starke Hände. Es standen ihm damals bei der Arbeit auch einige Gesellen und Lehrlinge aus seiner Bildhauerwerkstatt zur Verfügung.

Einen Teil der Baukosten finanzierte er durch eine Gelderbschaft, die Batista von seiner sehr früh verstorbenen Mutter erhalten hatte. In der Familie Moroder- Trinadeianesc wird mitunter noch erzählt, Batista hatte die für St. Ulrich wohl fremdartige Villa selbst gezeichnet.
Die neuartige Villa wurde für die damalige Zeit in der auffallenden kurzen Zeit von nur 2 Jahren gebaut. Einfache Hebemaschinen erleichterten die Arbeit. Battista hat einen Großteil der Arbeit an der Villa selbst gemacht Er arbeitete als Handlanger, Baumeister, Künstler und Dekorateur.
 In den ersten Jahren seiner bildhauerischen Tätigkeit im Oberschmid-Haus, also von 1895 bis 1903, hatte Batista eine einfache aus Holz gebaute Werkstatt an der Südseite. Diese Werkstatt wurden bis in die 60er Jahre „la berstot dl pere“, die Werkstatt des Vaters genannt. Das besondere an der Villa ist der venezianische Baustil, einzigartig für unser Tal und die damalige Zeit.

Die Stilechtheit der Villa

Die Familie Moroder de Trinadeianesc hat sich stets um Stilechtheit bemüht.
Die Verbundenheit der Stammfamilien mit dem Haus des Großvaters bzw. Urgroßvaters hat einen radikalen Abriss oder einen Stil verändernden Umbau der Villa verhindert.

In der Zeit des ersten Baubooms in Gröden nach Kriegsende, anfangs der sechziger Jahre, bestand die Gefahr, dass das alte, damals ziemlich baufällige Haus abgerissen werden könnt. Das war aber nicht so und inzwischen wurde die Villa längst unter Schutz gestellt. Sie gehört zu den besonderen Sehenswürdigkeiten von St.Ulrich.