zurück

 

Die Verkehrserziehung in der Grundschule hat das Ziel, soziale Verhaltensweisen aufzubauen und zu festigen. Der Unterricht zielt darauf ab, die psychomotorische Qualifikation der Schüler zu verbessern, zum Beispiel im Umgang mit dem Fahrrad oder beim Überqueren der Straße. Weiters werden Fertigkeiten geübt und versucht, die Akzeptanz von Regeln und Verhaltensweisen zu fördern, welche einerseits der eigenen Sicherheit, andererseits jedoch auch der Sicherheit der anderen Teilnehmer am Verkehr zu Gute kommen.

Die Straße ist für Kinder gleichermaßen faszinierend wie schwer durchschaubar. Sie birgt eine Fülle von Möglichkeiten für einen anschaulichen und handlungsorientierten Unterricht. Die Verkehrswirklichkeit als "außerschulischer Lernort" zusätzlich zum Schonraum (Schulhof, mobiler Übungsplatz für Verkehrserziehung) wird mehr und mehr bevorzugtes Übungsfeld, vor allem in der Radfahrausbildung. Der Unterricht in Verkehrserziehung verliert immer mehr seine "Kopflastigkeit". Früher wurde auf die Wissensvermittlung zu viel und auf das soziale Lernen zu wenig Wert gelegt. Auch dem Unterricht für Verkehrserziehung tut es gut, wenn mit "Kopf, Herz und Hand" gelernt werden darf. Auf Grund empirischer Untersuchungen aber auch auf Basis praktischer Unterrichtserfahrungen ist es heute ein akzeptiertes Faktum, dass zum Erlernen des richtigen Verhaltens im Straßenverkehr die Verkehrsrealität durch nichts zu ersetzen ist.

"Aufgabe des Lehrers ist es, dem Schüler nicht nur Fachwissen zu vermitteln und ihm individuelle Hilfe auf dem Weg zur Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsfindung zu geben, sondern ihn auch in unerlässliche Formen und Regeln für das Zusammenleben in der Gemeinschaft einzuführen."

Prof. Ernst Georg RENDA, Mainz

 

 

  Klicken Sie hier, um zur Liste der Gemeinde- und Stadtpolizisten, die für die
                     Verkehrserziehung in den Schulen ausgebildet sind, zu gelangen 

 

 

Ein zukünftiger "Lehrplan für Verkehrserziehung" bzw. "Mobilitätserziehung" könnte folgende wichtige Bildungs- und Lehraufgaben zum Inhalt haben:

Allg. Ziele der Verkehrserziehung in der Unterstufe (Jahrgangsstufen 1 - 3)

Kognitive Lernziele

  • unterscheiden und Benennen von Formen, Farben, Figuren
  • einen ersten Überblick über das Verkehrsgeschehen zu gewinnen
  • vertraut werden mit den wichtigsten Regeln für Fußgänger, Radfahrer und Mitfahrer
  • erkennen, dass es grundlegende Verkehrsabläufe und Verhaltensweisen aller Verkehrsteilnehmer gibt

Soziale und emotionale Lernziele

  • bereit sein, die Regeln zu beachten
  • bereit sein, die Zeichen zu beachten und sie als wichtige Information zu nutzen
  • bereit sein, sich im Verkehr partnerschaftlich zu verhalten

Sensomotorische Ziele

  • sich in Raum und Zeit orientieren können
  • eine Situation im Verkehr genau wahrnehmen können
  • sich als Fußgänger, Radfahrer und Mitfahrer situationsgerecht verhalten und typische Bewegungsabläufe ausführen können

Als grundlegende Lernziele können gelten:

Das Kind erkundet die Umwelt als Fußgänger

  • Straßen und Wege im Nahbereich der Schule und des Elternhauses erkunden
    (gefährliche Stellen erkennen und sie meistern oder umgehen lernen, die besondere Gefährlichkeit von Kreuzungen, Aus- und Einfahrten von Garagen und Tiefgaragen erkennen, die von einer Ampel oder einem Polizisten/Lotsen geregelte Kreuzung zum Überqueren der Straße vorziehen)
  • Verkehrszeichen kennen, die der Fußgänger beachten muss: Verkehrszeichen, die auf einen Zebrastreifen, einen Fußgängerüberweg oder auf eine Unterführung hinweisen

  • Ampelzeichen ( Fußgänger und Radfahrerampel)

  • Handzeichen der Polizisten/Politessen und der Schülerlotsen
  • verkehrssicheres Verhalten als Fußgänger (einschätzen von Entfernung und Geschwindigkeit der Fahrzeuge, erkennen von akustischen und optischen Warnzeichen, am linken Rand gehen, wenn kein Gehsteig vorhanden ist, überqueren von Straßen ohne Zebrastreifen oder ungeregelten Kreuzungen, )
  • den Verkehrsraum kennen lernen (Gehsteig, Gehsteigkante, Fahrbahn, Straßenrand, Haltestelle, Kreuzung)
  • erfahren, dass Verkehrszeichen den Fußgänger und Radfahrer schützen können
  • Zeichen für Fußgänger und Radfahrer kennen lernen
  • Verkehrszeichen und Signale wahrnehmen und richtig darauf reagieren können
  • sich als Fußgänger und Radfahrer verkehrsgerecht verhalten können (überqueren der Straße, Ampel, Polizist, Schülerlotse)
  • Bedingungen kennen lernen, die den Verkehrsraum und den Verkehrsablauf verändern können (Witterung, Baustelle...)
  • zur eigenen Sicherheit beitragen (Kleidung, Spielraum; nicht mit fremden Fahrzeugen mitfahren)

Das Kind als Mitfahrer

  • sich angurten, wenn man in einem Fahrzeug mit fährt
  • mit dem Schulbus in die Schule fahren (Mitfahrer, Sicherheitsvorkehrungen beachten lernen: warten an der Haltestelle, einsteigen, aussteigen, Verhalten im Bus)
  • an der Bushaltestelle warten können, bis sich der Bus entfernt hat, nicht hinter dem Bus die Fahrbahn überqueren wollen
  • mit dem Fahrzeug der Eltern in die Schule gebracht werden (Mitfahrer, Sicherheitsvorkehrungen beachten lernen, Helm tragen auf dem Fahrrad)
  • immer zur Gehsteigseite hin aus dem Auto steigen

Das Kind als Radfahrer

  • das Radfahren lernen (Fertigkeiten: aufsteigen, anfahren, beschleunigen, bremsen, mit beiden Händen sicher lenken, umschauen und Spur halten, absteigen
  • Teile und Funktionen des verkehrssicheren Fahrrades kennen
  • die wichtigsten Regeln für Radfahrer kennen lernen und sie beachten 
    (rechts fahren, Abstand halten, Richtungsänderung anzeigen)
  • Tricks kennen, um die Straße auch an gefährlichen Kreuzungen mit dem Fahrrad sicher überqueren zu können

  • Sicherheit durch partnerschaftliches Verhalten erfahren und vermitteln  
    das Verhalten der wichtigsten Teilnehmer am Verkehr beschreiben und unvorhersehbare Reaktionen einschätzen können (spielende Kinder, ältere Fußgänger, Körperbehinderte, eilige Passanten, Radfahrer, Autofahrer, Mitfahrer, Tiere als Mitfahrer)
  • besondere Eigenschaften von bestimmten Verkehrsmitteln beschreiben können (Geschwindigkeit, Lautstärke und typ. Geräusch, Gewicht, Wendigkeit, Bremsweg) 
    wissen, wie wichtig es ist, sich mit anderen Verkehrsteilnehmern zu verständigen (Handzeichen, Blickkontakt, Klingelzeichen, Hupe, Signalton, Reaktionsübungen,

  • die für das Verkehrsgeschehen relevanten Töne und Signale erkennen und heraushören können)

Allg. Ziele der Verkehrserziehung in der Oberstufe (Jahrgangsstufen 4 – 5)

Kognitive Ziele

  • die Fähigkeit erlangen, folgende Situationen schneller und genauer bewerten zu können: Zustand und Beschaffenheit der Straße, Wetterbedingungen und Sichtverhältnisse, notwendige Schlüsse für das eigene Verhalten ziehen können
  • das Verkehrsgeschehen erfassen und die Bedeutung von Regelungen, Verkehrszeichen, Leuchtsignalen und akustischen Signalen erkennen und verstehen
  • die Folgen des eigenen Verhaltens im Verkehr und jene der anderen Verkehrsteilnehmer einschätzen und so gut wie möglich vorhersehen können
  • das in den unterschiedlichsten Unterrichtseinheiten gelernte Wissen erfolgreich verknüpfen und vernetzen können (Zusammenhang zwischen Verkehrsmittelwahl, Verkehr und Umwelt, öffentlichem Verkehr und individuellem Verkehr, Mobilität und Lebensqualität)

Soziale und emotionale Ziele

  • bewusste Bereitschaft, sich an die Regeln zu halten und die Verkehrszeichen zu beachten
  • Achtung, Rücksicht und Höflichkeit im Umgang mit den anderen Verkehrsteilnehmern üben, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit aller zu erhöhen
  • zur Einsicht kommen und verstehen, dass ein korrektes Verhalten als Verkehrsteilnehmer auch ein Ausdruck demokratischen Zusammenlebens ist

Das Kind erkundet die Umwelt als Fußgänger

  • Verkehrszeichen kennen, die der Fußgänger beachten muss:


    Vertikale Zeichen
    (Gefahr-, Verbots-, Gebots-, Hinweiszeichen und solche Zeichen, welche die Vorfahrt regeln, besondere Zeichen)

    horizontale Zeichen (Zebrastreifen, Fußgängerübergang, Bushaltestelle, Vorfahrts- und Stopp – Markierungen)

  • Ampelzeichen (Fußgänger und Radfahrerampel)
  • Handzeichen der Polizisten/Politessen und der Schülerlotsen
  • verkehrssicheres Verhalten als Fußgänger (einschätzen von Entfernung und Geschwindigkeit der Fahrzeuge, erkennen von akustischen und optischen Warnzeichen, am linken Rand gehen, wenn kein Gehsteig vorhanden ist, überqueren von Straßen ohne Zebrastreifen oder ungeregelten Kreuzungen, hinter einem Bus)

Das Kind als Mitfahrer

  • Öffentliche Verkehrsmittel kennen und
  • die damit verbundenen Verkehrszeichen und Bodenmarkierungen
  • Öffentliche Verkehrsmittel selbstständig benutzen können (Haltestellen kennen, Fahrpläne lesen, Verbindungsmöglichkeiten studieren, Fahrkarten lösen und entwerten, Verhalten auf der Bushaltestelle und im Bus)
  • die Sicherheitseinrichtungen und Maßnahmen in öffentl. Verkehrsmitteln kennen
  • Rücksicht nehmen können auf andere Benutzer (Behinderte, ältere Menschen, schwangere Frauen, Mütter/Väter mit Kleinkindern)
  • Gurten- und Helmpflicht ernst nehmen

Mit dem Fahrrad im Verkehr

Das verkehrssichere Fahrrad

  • Teile und Funktionen des verkehrssicheren Fahrrades kennen
  • grundlegende Verkehrsabläufe kennen und beherrschen
  • die wichtigsten Verkehrszeichen und Regeln für Radfahrer kennen und anwenden können (rechts fahren, Abstand halten, links abbiegen, Handzeichen geben - Richtungswechsel anzeigen)
  • Tricks kennen, um die Straße auch an gefährlichen Kreuzungen mit dem Fahrrad sicher überqueren zu können

  • sich rücksichtsvoll und umsichtig verhalten können
  • um besondere Gefahren wissen, die sich durch nicht vorschriftsgemäßen Gebrauch des Fahrrades ergeben (freihändig fahren, auf einem Rad fahren, zu zweit fahren, nebeneinander fahren, sperrige Gegenstände transportieren, sich an ein anderes Fahrzeug anhängen, zu schnelles Fahren)

Einstellungen und Verhaltensweisen als Verkehrsteilnehmer

  • Einsicht in die Notwendigkeit von Verkehrsregeln (Folgen von verkehrswidrigem Verhalten)
  • mögliche Reaktionen der anderen Verkehrsteilnehmer einschätzen können (vorausschauend gehen und fahren und mit den Fehlern anderer rechnen)
  • die eigenen Absichten zu erkennen geben und auf mögliche Absichten der anderen achten (3A – Regel: Alter, Absicht, Aufmerksamkeit
  • wissen, dass Verkehrssicherheit auch mit dem jeweils herrschenden Wetter und mit anderen Bedingungen zu tun hat und angemessen darauf reagieren können (Nebel, Straßenglätte durch Schneefahrbahn, Eisbildung oder rutschige Fahrbahn, Dunkelheit, Schulschluss, Stoßverkehr)
  • Aspekte der Verkehrstüchtigkeit besprechen, die man selbst beeinflussen und erheblich steuern kann (sehen, hören, aufmerksam sein und konzentriert, reagieren können, das Fahrzeug beherrschen, ein Fahrrad in verkehrstüchtigem Zustand benutzen, Radwege benutzen)
  • Gefahren besprechen, welche sich in Zusammenhang mit dem Gebrauch und dem Benützen von landwirtschaftlichen Maschinen ergeben (Fahrzeug lenken, aufsitzen, Antriebsteile)

 

Erste Hilfe

  • Pflicht zur Hilfeleistung besprechen
  • Unfallstelle absichern helfen
  • Rettungsdienst informieren können (Notrufnummer 118 kennen)
  • einige Rettungsdienste erkennen und kurz beschreiben können

 

zum Seitenanfang

 

Liste der Referenten für Verkehrserziehung, welche für eine Zusammenarbeit 
mit den Schulen angefragt werden könnten

Gemeinde

Tel. Gemeinde

Fax Gemeinde

Name

Abtei

0471/839533

-

Dapoz Franz

Bozen

0471/997711

0471/997704

Fedel Nives

Bozen

0471/997711

0471/997704

Marino Roberto

Bozen

0471/997711

0471/997704

Zöggeler Helga

Bruneck

0474/555999

0474/539497

Lahner Karl, Oberschmid Josef

Corvara

0471/836468

-

Psecollderungg Helmut

Eppan

0471/667505

0471/667577

Mattarei Reinhold

Innichen

0474/913132

-

Oberhammer Karin

Lana

0473/564890

0473/564203

Egger Walter

Lana

0473/564890

0473/564203

Karnutsch Thomas

Leifers

0471/952436

0471/955192

Stedile Albert

Leifers

0471/952436

0471/955192

Moser Walter

Meran

0473/250188

0473/237690

Fink Andreas

Meran

0473/250188

0473/237690

Maistrello Laura

Meran

0473/250188

0473/237690

Malleier Insp. Annemarie

Naturns

0473/667124

0473/667588

Verdross Reinhard

Neumarkt

0471/829031

0471/829100

Dindo Attilio

Olang

0474/496121

-

Castlunger Rosalia

Ritten

0471/356132

0471/357080

Fauster Karl

Ritten

0471/356132

0471/357080

Stedile Johann

Schlanders

0473/730109

0473/620148

Bertoletti Querrino

St. Leonhard i. Pass.

0473/656113

-

Gögele Albert

St. Martin i. Pass.

0473/641348

-

Pfitscher Heinrich

St. Ulrich

0471/797799

-

Kostner Oliver Christian

St. Ulrich

0471/797799

-

Runggaldier Karl August

Tramin

0471/860129

0471/860848

Zanotti Ernst

Tscherms

0473/561423

0473/561716

Gruber Josef

Völs

0471/725010

0471/725031

Amatuzio Mia

Wolkenstein

0471/772127

0471/772100

Mussner Ivo

 

zum Seitenanfang