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Verkehrserziehung an der

Mittel- und Oberschule

 

       Paolo Morandi
Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung
Tel. 0039-(0)471-417642
Fax  0039 (0)471-417669  
E-Mail:  
SA.Verkehrserziehung@schule.suedtirol.it
Anschrift: Pädagogische Abteilung,
              Amba Alagi Str. 10,
       I-39100 Bozen

 

 Programm
zur Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung 

               ausgearbeitet von der Arbeitsgruppe
für Verkehrserziehung der Pädagogischen Abteilung
 

 

Der Verkehr als Alptraum ?

(Dr. Josef Till, Prof. an der Pädagogischen Akademie Kärnten)

Die Verkehrsproblematik betrifft jeden Menschen. Schüler und Schülerinnen sind im Alltag als Fußgänger, als Mitfahrer, als Fahrgäste, als Radfahrer, als Mopedfahrer dem Verkehr ausgeliefert. Von Verkehrsunfällen hört und liest man täglich, dabei stumpft man ab und
verdrängt.  Zahlreiche Ärzte bezeichnen "die Verkehrsunfälle als die größte Kinder- und Jugendkrankheit unserer Zeit" (Bukowski/Klement/309), da jährlich mehr Kinder Verkehrsunfällen zum Opfer fallen als einer anderen gefährlichen Krankheit. "Fast 60% der Jugendlichen, die derzeit sterben, sterben den Tod auf der Straße." (Bukowski/Klement/309). Verkehrsunfälle bedeuten Verlust von Gesundheit und Leben, bedeuten Zerstörung von Familien und Existenzen, bringen menschliches Leid und einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden.

Für den Lehrer und die Lehrerin ist der Verkehr eine doppelte Herausforderung. Als Verkehrsteilnehmer hat er/sie sich selbst im Alltag im Verkehr zurechtzufinden und ihn zu bewältigen, wobei das eigene Verhalten Leitbildwirkung besitzt. In der Schule hat die Lehrperson eine grundlegende Verkehrserziehung zu leisten, damit das Überleben der Kinder – ihre Gesundheit und ihr Leben - im Verkehr gegeben ist.

 

Verkehrserziehung als Sozialerziehung

Der wichtigste Faktor im Verkehr ist der Mensch. Das Verhalten, das der Mensch im Verkehr an den Tag legt, ist geprägt von seiner Einstellung und seinen Motiven. Diese beeinflussen nachhaltig sein Sozialverhalten. Verkehrserziehung ist somit ein Teil der Sozialerziehung. Sie ist ein Teil der Gesamterziehung, die Vorbilder, Werte und Engagement benötigt. Der "geheime Lehrplan" der Gesellschaft schränkt die schulischen Prinzipien stark ein. Konkurrierende Wertvorstellungen in unserer Gesellschaft, fehlgeleitete Einstellungen zum Mitmenschen, zur Macht, zum Tempo, erhöhte Aggressionsbereitschaft, geringe Beziehungsfähigkeit, ein verstärktes Rivalitätsdenken und ein geringes Selbstwertgefühl sind Gründe für die Grenzen einer schulischen Verkehrserziehung. Diese Aspekte müssten in der Schule bewusst gemacht werden, wenn dieses Unterrichtsprinzip Chancen zum Erfolg haben sollte, damit die Schüler und Schülerinnen im anderen Verkehrsteilnehmer nicht einen Feind oder Rivalen sehen, sondern sich im Verkehr partnerschaftlich, diszipliniert, geduldig, tolerant, kommunikativ, fair, rücksichtsvoll, nachsichtig, gewissenhaft, nächstenliebend, ordnungsliebend, verantwortlich, selbstkontrollierend und solidarisch verhalten.

 

Motorrad und Auto = Ersatzflucht?

Motorrad- und Autofahren, meint Ezzelino von Wedel, ist Ersatz-Flucht. Das motorangetriebene Vehikel würde die in uns allen vorhandenen Allmachtsphantasien wecken und deren Realisierung anbieten. Das Fahrzeug verführe dazu, den Jagdtrieb auszuleben, andere zu verfolgen und Konkurrenten auszustechen. Im Auto oder auf dem Motorrad könne der Trieb, das Feuer zu besitzen und dadurch Macht ausüben zu können, wieder Leben erwachen. Es stärke unser Selbstwertgefühl, das Gefühl jemand zu sein. Dieses Gefühl sei mit der Bewegungslust verknüpft und gerade solche Fahrzeuge könnten diese vermitteln und die Freiheit herbeiführen.

 

Straßenverkehr als Belastung des ökologischen Systems

Allmählich wird es dem Menschen bewusst, dass der Straßenverkehr eine enorme Belastung für das ökologische System darstellt. Gefragt sind dabei wiederum das Verhalten und die Verantwortung des einzelnen gegenüber den Schwächeren, der Natur, der Pflanzen- und Tierwelt. In den Blickwinkel kommen muss jedoch vor allem die Verantwortung von Industrie und Technik sowie jene des Gesetzgebers.

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  Diagramm "Fahrzeugsicherheit"                                                   

    

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